Die Organisation von von „Nebenbei“-Projekten im Hochschulalltag kann eine echte Herausforderung darstellen. In diesem Artikel zeigen wir, wie unser Flowchart und unser Workbook dabei helfen, diese Aufgaben strukturiert zu bewältigen. Weitere Praxisbeispiele findet ihr hier. Den Übersichtsartikel findet ihr hier.
Die Entwicklung eines neuen Studiengangs erfordert ein Akkreditierungsverfahren zur Qualitätssicherung. Dieses Verfahren prüft, ob die Mindestanforderungen erfüllt sind. In Deutschland sind Akkreditierungen zeitlich befristet und müssen regelmäßig erneuert werden, was einen umfangreichen Prozess in Gang setzt. Dieser Prozess umfasst zahlreiche Ansprechpartner*innen innerhalb der Hochschule sowie die Akkreditierungsinstitutionen, wie die Akkreditierungsagenturen in Deutschland, die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung in Österreich oder die kantonalen Akkreditierungsstellen in der Schweiz.
Der Akkreditierungsprozess
Akkreditierungsinstitutionen koordinieren die Begutachtungsverfahren, stellen Expertengremien zusammen, überprüfen die Unterlagen, führen Begutachtungen vor Ort durch und erstellen Gutachten. Professor*innen und andere Expert*innen werden als Gutachter*innen hinzugezogen, um die Qualität des Studiengangs zu bewerten. Die Hochschulen müssen dabei sicherstellen, dass ihre Lehrpläne den Anforderungen der Akkreditierungsstelle entsprechen, und dies auch in den einzelnen Modulen mit Inhalten, Lernaktivitäten und Prüfungsformen berücksichtigen.
Aufwand für die Hochschulen
Neben den inhaltlichen Arbeiten fallen im Rahmen der Akkreditierung zahlreiche administrative Aufgaben an. Dokumente müssen zusammengestellt, kontinuierliche Kommunikation mit der Akkreditierungsinstitution aufrechterhalten und der Besuch des Expertengremiums vorbereitet werden. Zudem müssen die Umsetzungen der Verbesserungsempfehlungen geplant, überwacht und dokumentiert werden. Der gesamte Prozess kann mehrere hundert bis tausend Stunden beanspruchen, was einen Zusatzaufwand von 60 bis 130 Personentagen bedeutet und die Hochschule zwischen 14 und 18 Monaten beschäftigen kann.
Praxisbeispiel
Luca arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Gesundheitswissenschaften. Um der wachsenden Konkurrenz von internationalen und nationalen Hochschulen standzuhalten, hat seine Hochschule den interdisziplinären Studiengang „Digitalisierung und AI im Gesundheitswesen“ entwickelt. Der Lehrstuhl für Gesundheitstechnologien und medizinische Innovation ist federführend, und Luca wurde als Gesamtkoordinator für die Akkreditierung bestimmt. Luca ist zunächst mit der Aufgabe überfordert – zumal er erfahren hat, dass die letzte Akkreditierung eines Studiengangs an der Hochschule nach einem alten, nicht direkt vergleichbaren Verfahren durchgeführt wurde.
Wesentliche Punkte für eine effiziente Organisation der Akkreditierung von Studiengängen
Das Team von preduck hat folgende zentrale Elemente identifiziert, die für die effektive und effiziente Organisation der Akkreditierung von Studiengängen wesentlich sind und diese auf einem Flowchart dargestellt. Zudem stellt es ein Workbook zur Verfügung, mit dem die Punkte weiter vertieft werden können:
Aufgabe klären
Kläre zunächst, was bis wann durch wen erledigt werden muss. Prüfe zudem, wer die Aufgabe noch erledigen könnte, solltest du selbst in Zeitnot kommen. Trau dich, dir selbst die Frage zu stellen, ob du neben dem ganzen Aufwand auch einen Vorteil aus der Übernahme der Aufgabe ziehen kannst.
Umfang klären
Zuständigkeiten klären
Komplexität klären
Praxisbeispiel
Aufgabe klären
Luca muss sicherstellen, dass alle administrativen Arbeiten im Akkreditierungsprozess koordiniert werden. Dies umfasst:
Die Zusammenstellung der erforderlichen Antragsunterlagen.
Die kontinuierliche Kommunikation mit der Akkreditierungsagentur.
Die Koordination der Beantwortung von Fragen und Lieferung zusätzlicher Informationen.
Die Vorbereitung des Besuchs des Expertengremiums.
Die Planung, Überwachung und Dokumentation der Umsetzungen der Empfehlungen.
Umfang klären
Luca schätzt den Gesamtaufwand auf 150 Arbeitstage, wovon er etwa 45 Arbeitstage für Koordinationsaufgaben einplant. Sein erster grober Zeitplan für die Durchlaufzeit sieht wie folgt aus:
Vorbereitung (1-2 Monate)
Antragsunterlagen vorbereiten (lassen durch Professuren): 2-4 Wochen
Antragseinreichung: 1 Woche
Vorprüfung durch die Akkreditierungsagentur: 2-4 Wochen
Analyse (6-9 Monate)
Begutachtungsvorbereitung durch die Professuren: 2-3 Monate
Begutachtungsbesuch durch das Expertengremium: 1-2 Wochen
Gutachtenerstellung durch das Expertengremium: 2-3 Monate
Prüfung der Gutachten und Entscheidung durch die Akkreditierungsagentur: 2-4 Wochen
Umsetzung (6-12 Monate)
Umsetzung von Empfehlungen: 6-12 Monate
Dokumentation der umgesetzten Maßnahmen (fortlaufend)
Abschluss (1-2 Monate)
Berichtserstellung durch die Akkreditierungsagentur: 2-4 Wochen
Abschlussberatung und Entscheidung der Akkreditierungsagentur: 1-2 Wochen
Kommunikation der Entscheidung an die Hochschule durch die Akkreditierungsagentur: 1 Woche
Zuständigkeiten klären
Luca übernimmt die Koordination, während die Professuren inhaltlich verantwortlich sind. Wissenschaftliche Mitarbeiter aus den Lehrstühlen dienen als Ansprechpartner und verbinden Luca mit den Professor*innen. Mona Meyer von der Akkreditierungsagentur ist eine zentrale Ansprechpartnerin, und der Steuerungsausschuss Akkreditierung, bestehend aus Professor*innen, entscheidet über den Abschluss der Arbeiten.
Komplexität klären
Die Vorgaben für die Akkreditierung ergeben sich aus den Prozessen der Akkreditierungsagentur. Luca hat sich auf der Infoseite und im Gespräch mit Mona Meyer einen genauen Überblick verschafft. Mona Meyer hat ihn insbesondere auf die Wichtigkeit der Vollständigkeit der Antragsunterlagen hingewiesen. In der Vergangenheit sei es bei Akkreditierungsverfahren immer wieder zu Verzögerungen gekommen, weil Unterlagen nicht oder nicht rechtzeitig eingereicht worden seien. Nach Rücksprache mit allen Beteiligten hat er den Zeitplan und die Einbindung der Institute bestätigt. Luca wird den Prozess über die nächsten 14-18 Monate koordinativ begleiten.
Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind entscheidend für die erfolgreiche Akkreditierung eines neuen Studiengangs. Obwohl nicht alle Unwägbarkeiten vorab gelöst werden können, erleichtert eine gut organisierte Struktur die Bewältigung auftretender Probleme erheblich.
preduck-Flowchart und Workbook als Werkzeuge zur fokussierten Organisation
preduck stellt für die Organisation von Schulveranstaltungen 2 Werkzeuge kostenlos zur Verfügung:
Der Flowchart führt strukturiert durch die jeweiligen Fragestellungen und hilft, den roten Faden in der Organisation nicht zu verlieren. Das Workbook vertieft die Inhalte des Flowcharts und bietet neben praktischen Beispielen Vorlagen und Ausfüllhilfen, um alle organisatorischen Aspekte und Facetten an einem Ort zu haben. Flowchart und Workbook sind hier kostenlos verfügbar. Unser ChatGPT-Assistent kann dich bei konkreten Aufgaben unterstützen.
Für weitere Fragen kontaktiere uns gerne direkt per Email. Wir freuen uns darauf, Euch zu unterstützen!
Workbook & Flowchart © 2023 by preduck is licensed under CC BY-NC-SA 4.0
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